Ausbildung

 

 

Feuerwehr-Grundausbildung - die Theorie ist die Mutter der Praxis (Louis Pasteur)

Die Ausbildung zum Feuerwehrmann / zur Feuerwehrfrau beginnt mit der bayernweit geregelten Modularen Truppausbildung, kurz: MTA auf Grundlage der Feuerwehrdienstvorschrift 2 (FwDV 2).

Zuständig und damit verantwortlich für die Ausbildung der Feuerwehrdienstleistenden ist der Leiter (Kommandant) der jeweiligen freiwilligen Feuerwehr.

Im Verlauf dieser Feuerwehr-Grundausbildung sind mehrere Lehrgangsteile zu absolvieren und teils durch schriftliche und praktische Prüfungen abzuschließen.

Schon während der Feuerwehr-Grundausbildung erfährt die neue Kameradin bzw. der neue Kamerad im Rahmen der regelmäßigen Übungen, wie das Erlernte anzuwenden und bereits zu Beginn der Ausbildung bei Einsätzen unter Anleitung und Aufsicht erfahrener „alter Hasen“ die Theorie in die Praxis umsetzen ist.

 

 

MTA-Basismodul mit Erste-Hilfe-Kurs und Sprechfunklehrgang

Den Anfang der Feuerwehr-Grundausbildung macht das MTA-Basismodul, bei dem die wichtigsten Grundtätigkeiten und die Aufgaben eines Trupps (ein Feuerwehrmann / eine Feuerwehrfrau ist niemals allein unterwegs - immer mindestens zu zweit oder idealerweise zu dritt - sprich als Trupp) vermittelt werden, die alle aktive Feuerwehrangehörige beherrschen müssen.

Ein Erste-Hilfe-Kurs mit einem Umfang von 16 Unterrichtseinheiten befähigt die Teilnehmer, Notfälle zu erkennen, die Lage zu beurteilen und das richtige Handeln einzuleiten, um auch bei medizinischen Notfällen helfen zu können, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Weiter geht es mit einem Sprechfunklehrgang, bei dem den Teilnehmern der Umgang mit Fahrzeug- und Handsprechfunkgeräten der BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) näher gebracht werden. Mittlerweile wurde die Kommunikation innerhalb der Hilfsorganisationen auf Digitalfunk TETRA-BOS umgestellt. Diese Modernisierung zieht einen nicht unerheblichen Schulungsaufwand nach sich.

Den Abschluss des MTA-Basismoduls bildet nach rund 115 Ausbildungsstunden ein schriftlicher und praktischer Leistungsnachweis, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr erworbenes Wissen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen.

 

  

Modul Ausbildungs- und Übungsdienst

Innerhalb der nächsten zwei Jahre nach Abschluss des MTA-Basismoduls lernen die Anwärterinnen und Anwärter im mindestens 40-stündigen Ausbildungs- und Übungsdienst die Umsetzung der gelernten Grundtätigkeiten. Dabei werden alle erworbenen Fähigkeiten vertieft und erweitert.

 

 

 Ergänzungsmodul (abhängig von der Ausstattung am Standort)

Die Anzahl der Ergänzungsmodule und der Ausbildungsbedarf sind von der am Standort vorhandenen Ausrüstung abhängig. Der Kommandant legt die für seine Einsatzkräfte erforderlichen Inhalte der Module nach Art und Umfang fest. Erhöhten Ausbildungsbedarf besteht beispielsweise das Tragen von Chemikalienschutzanzügen oder von Hitzeschutzkleidung. Die Verwendung von 3-teiligen Schiebeleitern ist auch Grund für ein paar Stunden Zusatzausbildung.

 

 

Abschluss der Modularen Truppausbildung

Der abschließende Leistungsnachweis besteht aus einer Einsatzübung in der Funktion als Truppführer (z.B. Löscheinsatz in der Gruppe oder in der Staffel) sowie einer Ausführung einer Truppaufgabe ebenfalls in der Funktion des Truppführers. Mit der Qualifikation des Truppführers endet die umfangreiche und praxisnahe Ausbildung.

 

 

Weiterführende Ausbildung auf Landkreisebene

Viele Tätigkeiten bei der Feuerwehr erfordern weiterführende Ausbildungen. Dazu gehören beispielsweise die Ausbildung zum Führen von Motorsägen, die Maschinistenausbildung oder die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger. Letztere setzt neben bester körperlicher Fitness auch eine große Portion Mut voraus. Atemschutzgeräteträger tragen die lebensnotwendige Atemluft in einer Pressluftflasche auf dem Rücken und können so Gebäude und Räume betreten, die komplett verraucht und somit von normalen Einsatzkräften nicht mehr begehbar sind.

 

 

Spezielle Aus- und Fortbildung an einer der drei staatlichen Feuerwehrschulen in Bayern

Geretsried, Würzburg oder Regensburg - Diese Orte stehen zur Wahl, wenn es um spezielle Weiterbildung von Feuerwehrangehörigen in Bayern geht. Teilnahmevoraussetzung an einem Lehrgang an einer staatlichen Feuerwehrschule ist der erfolgreiche Abschluss der Modularen Truppausbildung. Aus einer langen Liste kann der / die Feuerwehrangehörige spezielle Lehrgänge wählen, die je nach Eignung des Einzelnen und Notwendigkeit für die Feuerwehr besucht werden können.

Ausbildung von Führungskräften wie Gruppen-, Zug- oder Verbandsführer, Jugendwarte, Gerätewarte, Fortbildungen für Einsatzleiter, Ausbilder- oder Schiedsrichterlehrgänge für Leistungsprüfungen und vieles mehr stehen auf den Lehrplänen der staatlichen Feuerwehrschulen.

Während der bis zu zwei Wochen dauernden Lehrgängen stehen Verpflegung und Unterkunft für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Verfügung.