Geschichte

Chronik der Feuerwehr Buch am Erlbach

 

Als im Jahre 1870 von den königlichen Bezirks-Ämtern die Aufforderung an die einzelnen Städte und Gemeinden in Bayern eine freiwillige Feuerwehr zu gründen kam bestand in Buchbereiz eine sogenannte Plichtfeuerwehr. Diese war schon früh von nöten für die Gemeinde, da diese im laufe der Jahrhunderte immer wieder von großen Brandkatastrophen heimgesucht wurde.

Als am 01.Oktober 1875 die Bucher freiwillige Feuerwehr von 6 Kameraden gegründet wurde, sollte dies jedoch nicht automatisch zur Abschaffung der Pflichtfeuerwehr führen, lediglich wurde diese der freiwilligen Basis untergestellt. Von der freiwilligen Kameradschaft erhoffte man sich im Gegenzug mehr Effektivität.

Als  Gründungsmitglieder sind am 01. Oktober 1875 folgende Kameraden aufgeführt.

Bergmaier Johann als Kommandant *13.05.1835 +1901

Zehntner Matthäus als Signalist *04.11.1831 + 02.04.1920

Taubenthaler Simon als Requisitenmeister und Kassier *07.06.1849 + 18.0.1929

Ott Georg also Steiger * 06.03.1845 + 04.01.1930

Mittermeier Georg als Adjutant * 21.01.1856 + 21.05.1925

Liebl Georg als Steiger * 02.05.1855 + 28.10.1925

Um damals den Feuermassen her zu werden zählte eine fahrbare Handpumpenspritze zur Ausrüstung der Mannschaft.

 

1876 wurde die Bucher Mannschafft in den bayrischen Landes-Feuerwehr-Verband, welcher damals noch unter königlichem Wappen stand, aufgenommen.

1880 die Wehr erhält ein Feuerwehrrequisitenhaus für alle Ausrüstungsgegenstände unterzubringen. Die einfache Garage befand sich aus heutiger Sicht zwischen ElektroSedlmaier und der Tankstelle Sedlmaier. Diese Garage musste jedoch bald schon abgerissen werden und wurde durch eine neue an der Haunwangerstraße ersetzt.

1902 wurde eine Jubelfeier zu dem  25-jährigen Bestehen der Wehr ausgerichtet. Am Sonntag den 11.05.1902 pünktlich um vier Uhr morgens begann das Fest mit dem Abfeuern von 12 Böllerschüssen und dem erklingen der Tagreweille. Nach dem alle 27 Gastvereine eingeholt waren konnte auch schon mit der Aufstellung zum Kirchenzug begonnen werden.

Der Festgottesdienst fand in der Bucher Pfarrkirche statt. Nach dem Gottesdienst begab sich die Festgesellschaft zum Schmid´schen Anwesen  wo sich die Festtribüne befand und Ehrungen und die Vergabe der Festbänder stattfand. Anschließend gab es das Mittagessen, jedoch nicht in einem großen Festzelt wie es heutzutage üblich ist, sondern die Festgesellschaft wurde auf alle ortsansässigen Gaststätten aufgeteilt und kam erst gehen 15 Uhr für den großen Festumzug wieder zusammen. Die Wehren welche aus weiterer Entfernung kamen traten ihren Heimweg schon nach dem Mittagessen an.

Bei diesem zogen die verbliebenen Wehren durch den Ortskern, wobei die Mannschaften von vielen Zuschauern welche sich an diesem besonders schönen Sonntag meißt mit dem Rad auf den weg nach Buch machten. Das ganze Dorf war auf der Straße und bejubelte den festlichen Umzug, welcher damals noch auf vielen unterschiedlichen Uniformen bestand.

Den Feuerwehrmänner wurden von den jungen weiblichen Zuschauern auch Buchskränze oder Blumengebinde zugeworfen. Zum Abschluss der Feierlichkeiten hielt der KommandantNiedermeier Bartholomäus eine Rede mit dankenden Worten für die erschienenen Gastvereine.

 

Nach dem ersten Weltkrieg erhielt die Bucher Wehr ein weiteres Löschfahrzeug, genauerer Beschreibungen sind dazu leider nicht überliefert.

Am 29.05.1927 stand der Festakt zum 50-jährigen Jubiläum auf dem Tagesprogramm. Auch dieser Jubeltag startete um vier Uhr morgens. Bei diesen Festlichkeiten waren jedoch auch schon  Patenvereine von den Wehren aus Achdorf und Garnzell vertreten, welche die ankommenden Gastvereine empfingen.

Die 37 geladenen Vereine aus Ober-und Niederbayern beteiligten sich erst am Festgottesdienst welcher von H.H. Pfarrer Reischel zelebriert wurde und an dem anschließenden Festumzug durch das Badergäßchen (Lohberggasse) Richtung Festtribüne. An der Tribüne angekommen wurde der Zug vom Vorstand Hauptlehrer Praml begrüßt und die Ehrung von einigen Mitgliedern wurde durchgeführt.

Ein Abzeichen für 50-jährige Dienstzeit wurde an die Gründungsmitglieder Ott Georg sen., Taubenthaler Simon,Leidl Peter sen. und Schwaiger Simon sen. Acht Tage vor der Festfeier wurde Georg Mittermeier am Sterbebett das Ehrenzeichen übergeben.

Währen des Mittagessens, welches wieder in mehreren Gastwirtschaften eingenommen wurde, unterhielten die Festjungfrauen die Gesellschaften mit lustigen und sinnvollen Gedichten:

Hoch leb´ die Bucher Feuerwehr,

allzeit Preis sei ihr und Ehr.

Wie die heldenhaften Krieger,

wie die ruhmbekränzten Sieger

für das Vaterland im Kampfe

Blut und Leben geben her,

tut´s im Feuerqualme und –dampfe

uns´re wack´re Feuerswehr.

Jeder Mann ein Held,

Feuerloh´ das Schlachtfeld.

Umglüht von Feuerglanz

Wirbt er um den Siegeskranz. (Gedicht von Magdalena Eichner)

 

Festausschuss:

Georg Praml (Vorstand), Peter Leidl, jun. (Kommandant), Graßl Martin (Bürgermeister), Ott Georg jun. (Zugführer), Lochinger Georg sen. (Schriftführer), Baumgartner Josef (Wehrmann), Huber Sebastian (Wehrmann)

Festjungfrauen:

Eberl Genofeva, Steiner Maria, Huber Maria, Aiglstrofer Resl, Kuttenlochner Betty, Bauer Juliana, Graßl Maria, Kraft Magdalena, Leipfinger Katherl, Zeilinger Maria

 

Eine Motor-Tragkraft-Spritze  und ein Mannschafts-Fahrzeug (Ford Transit) wurden nach dem zweiten Weltkrieg angeschafft.

 

Als am 17. Juni 1954 in Buch am Erlbach das 80-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Buch am Erlbach gefeiert wurde fanden sich 33 Wehre aus den LandkreisenLandshut , Freising und Erding in der Gemeinde ein.

Dass es sich um einen besonderen Tag handelte merkte man auch an dem Wetter, da an diesem Sonntag endlich wieder der schöne blaue Himmel und Sonnenschein zu sehen war und nicht wie in den Wochen zuvor, wo es nur Regen gab.

Obwohl die Feierlichkeiten ein Jahr zu früh stattfanden wurde die Weihe der neuen Vereinsfahne und des Schmucks von ca. 2000 Leuten besucht.

Der Altar für den Festgottesdienst war dieses mal hinter dem Anwesen der Familien Schmidbauer und Baumgartner aufgebaut.

Die Messe wurde von H.H. Pfarrer Josef Wimmer abgehalten welcher anschließend am Kriegerdenkmal auch noch eine kleine Ansprache hielt und Kommandant Balthasar Rauch einen Kranz für die im zweiten Weltkrieg gefallenen Kameraden niederlegte.

Im Vereinslokal Kuttenlochner ,beim Schmidwirt und im Café Schneider wurde dann das Mittagessen eingenommen. Den Höhepunkt des Tages stelle jedoch der Festumzug welcher von zwei Musikkapellen begleitet durch das Dorf führte. Zur Erinnerung wurden noch die Fahnenbänder von der Festmutter Fanny Kolbinger und den Festjungfrauen an die neue Fahne geheftet. Das Trauerband wurde von Jakob Kammhuber angebracht. Auch der PatenvereinGarnzell überreichte ein Band.

Festausschuss:

Kammhuber Jakob (Vorstand, Bürgermeister), Rauch Balthasar jun. (Kommandant), Winner Anton (2. Kommandant), Zehntner Matthäus, Stelzenberger Heinrich, Baumgartner Josef jun., Reiter Engelbert (alle Schriftführer), Leidl Peter ( Ehrenkommandant), Hösl Korbinian, Reiter Mathias, Huber Georg (Fähnrich)

Festmutter: Fanny Kolbinger

Festdamen:

Rosina Baumgartner, Cille Bauer, Resi Grichtmaier, Elise Eberl, Hermine Grichtmaier, Anne Hellinger, Elisabeth Schmidbauer, Betty Lochinger, Anne Reiter

15.12.1956 Kauf einer Motorspritze welche vom der Gemeinde für die Feuerwehr angeschafft wurde, es handelte sich um eine T/S 8/8 der Firma Metz.

1958 zog die Feuerwehr an den Rathausplatz, in das leerstehende Mosthäusl vom Obst- und Gartenbauverein.

1961 erhielt die Bucher Feuerwehr ein neues Löschfahrzeug.

Ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) der Firma Bachert, Fahrgestell Ford Transit mit 55 Ps. (Ford Kombi mit feuerwehrtechnischen Innenausbau)  Kaufpreis: 2609,- DM

Die Fahrzeugsegnung fand vor dem Spritzenhäusl statt und wurde von Pfarrer Schwemmerabgehalten.

 

Als das neue Gemeindehaus 1967 fertiggestellt wurde, konnte darin auch ein größerer Geräteraum für die Feuerwehr eingerichtet und im November eingeweiht werden.

Als 1972 das erste Tanklöschfahrzeug 16 angeschafft wurde herrschte auch in diesem Häusl wieder Platznot, welche von den Inspekteuren der Feuerwehrschule aus Sicherheitsgründen bemängelt wurde.

1975 lud die Bucher Feuererwehr zum 100-jährigen Gründungsfest mit Weihe einer neuen Fahne ein. Erstmals wurde über drei Tage gefeiert. Vom 13. bis zum 15. Juni 1975 wurde auf dem Grundstück der Familie Tafelmeier (Am Schlossanger) ein Festzelt für 1500 Personen vom Festwirt Johann Schneider und der Wehr aufgestellt. Am Freitag wurde mit einem Heimatabend, welchen die Orginal Donauschwaben gestalteten, begonnen.

Am zweiten Tag stand ein Kameradschaftsabend auf dem Programm, zuvor wurde jedoch den verstorbenen und gefallenen Kameraden in der Friedhofskapelle gedacht. Nach dem Gottesdienst folgte eine Aufstellung zum Fackelzug, welcher schweigen zum Kriegerdenkmal, wo Kommandant Hans Mißlinger einen Ehrenkranz niederlegte.

Anschließend wurden noch Ehrungen für 50-jährige Mitgliedschaft an Johann Hellinger und Josef Schmid übergeben. Die Abzeichen für die bestandene Leistungsprüfung wurden in diesem Rahme von Kreisbrandrat Finsterhölzl an die Teilnehmer der Prüfung in Gold, Silber und Bronze übergeben.

Wie bereits an den Tagen zuvor, war auch am Festsonntag schönes, warmes Sommerwetter an welchen um sechs Uhr der Weckruf erklang.

Anschließend spielte die Festkapelle Zehntner Anderl der Fahnenmutter Maria Held und ihren Festdamen ein Ständchen zur Einstimmung zu diesem Freudentag.

Nach dem Einholen des Patenvereins aus Garnzell wurden auch noch die 54 anderen Vereine aus nah und fern eingeholt und ein Kirchzug richtung neuer Sportplatz gebildet. In der Mitte des Platzes war ein Altar aufgebaut von dem aus Vorstand Johann Schmidbauer die Vereine und Gäste begrüßte.

Der Festgottesdienst mit Weihe der neuen Fahne wurde von H. Pfarrer Franz Schwemmer abgehalten. In seiner Predigt griff Herr Schwemmer das Motto der Wehren: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.“ auf und sagte wörtlich dazu: „Der Kampf mit den zwei für uns lebenswichtigen Elementen, Feuer und Wasser, ist eine Anforderung an die Mannszucht, oft unter Einsatz des eigenen Lebens.“

Nach dem Gottesdienst wurde im Festzelt das gemeinsame Mittagessen eingenommen. Um 14 Uhr begann der Festzug durch das untere Dorf, durch die Einbergsiedlung zum Ortsteil Obererlbach und auf der Erlbacherstraße zum Festzelt zurück. Nach der Zuggemeinschaft folgte noch eine prächtige Mercedesparade. Im Festzelt wurden von den Festdamen die Erinnerungsbänder an die Vereine verliehen. Der Festakt endete am Abend mit Tanz.

Festausschuss:

Schmidbauer Johann (Vorstand), Mißlinger Johann (1. Kommandant), Aigner Bernhard (2. Kommandant), Zehnthner Matthäus (Schriftführer),

Beisitzer: Götz Johann, Huber Josef, Nitzl Anton, Nitzl Johann, König Ludwig, Ruhland Hans, Mesner Josef, Schmid Andreas, Moser Hans

1984 entstand am Rathausplatz ein Nebengebäude mit drei Garagen, wovon eine an die Feuerwehr abgetreten wurde und der oben genannten Platznot entgegengewirkt werden konnte.

1987 nutze Kommandant Anton Nitzl die Gelegenheit und schlug der Gemeine den Neubau eines Feuerwehrhauses auf dem alten Schmiedwirt Anwesens, welche die Gemeine kurz zuvor erworben hatte vor.

Bis zur Verwirklichung dauerte es jedoch noch bis 1995, da in diesem Jahr auch noch das angrenzende Grundstück von Lorenz Sedlmaier nach dessen Tod von der Gemeinde erworben werden konnte und somit eine harmonischere Integration eines alten Gebäudes in ein neues stattfinden konnte.

Durch das kräftige Anpacken der Feuerwehrleute konnte die alte Schmiede schnell aufgeräumt und die alten Mauern trockengelegt werden und der Umbau konnte starten.

Zehn Jahre nach dem Erwerb des Grundstücks, am 11. November 1997 fand der Spatenstich statt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Luftaufnahme der Baustelle aus dem Frühjahr 1998

 

Pünktlich zum Floriansfest am 02. Mai 1999 konnte das neue Feuerwehrhaus an die Bucher Wehr übergeben werden. Mit der großen Fahrzeughalle in der bis zu drei Fahrzeuge Platz finden hat die Wehr nun endlich genügend Platz für die beiden Fahrzeuge und den Verkehrsleitanhänger so wie für die Schutzanzügen welche jede/er Kamerad/in an seinem eigenem Platz im Haus unterbringt. Theoretische Ausbildungen werden im hauseigenen Schulungsraum, welcher über einen Beamer und einen Laptop verfügt abgehalten. Damit natürlich auch der Kameradschaftliche Teil nicht zu kurz kommt wurde noch ein gemütliches Stüberl mit dem Stammtisch vom alten Vereinslokal Schneider eingerichtet. Um auch den großen Verwaltungstechnischem Aufwand gerecht zu werden verfügt das Bucher Feuerwehrhaus auch über ein sehr gut ausgestattetes Büro.